Kohlenhydrate – ein Grundschulthema?

Adipositasakademie-VerpflegungHeute ruft mich eine Mutter an, die gerne mit ihrer 9 jährigen Tochter zur Beratung kommen möchte. Sie fühle sich zu dick und fragte gestern ihren Kinderarzt nach einer Beratung. Sie habe das Gefühl, sie esse zu viel Kohlenhydrate, das hätten sie in der Schule im Unterricht gelernt.

Wie bitte? Kohlenhydrate ist ein Thema in der 3. Klasse? Was ist da passiert, dass sich 9-jährige Mädchen wegen ihrer Kohlenhydrataufnahme und ihres Gewichts ängstigen und selbstständig nach Beratung fragen?

Da stimmt es doch nicht mehr in diesem „Bildungsland“!

  1. Aussehen – Thema bei 9-jährigen?
    Handelt es sich um halbwegs gesunde Kinder, dann sind die 8-11 jährigen wohl die einzigen, die sich um ihr Aussehen und ihr Gewicht am wenigsten sorgen, denn rein entwicklungsphysiologisch ist es Kinder in diesem Alter wichtiger „dazu zu gehören“, als „schlank zu sein“, oder mit dem Essen „alles richtig“ zu machen. Also was passiert da in unserer Gesellschaft, wenn jetzt sogar 9-jährige anfangen, „ihr Aussehen“, „ihr Schlank sein“, „ihre Ernährung“ zu hinterfragen? Reicht es denn noch nicht, dass dieses Land immer mehr vergisst dass Menschen Lebensmittel essen und nicht sich mit bloßen Nährstoffen ernähren? Reicht es denn noch nicht, dass Kinder heutzutage zwar wissen, wie man Kohlenhydrate schreibt, aber keine Ahnung mehr haben, wie und wo eine Johannisbeere wächst, geschweige denn, wie sie schmeckt?
  2. Verdauung und Kohlenhydrate – Thema für 9-jährige?

Bild_Würstchen im BauchNicht erst seit gestern wissen wir, dass Kinder von 9 Jahren nur begreifen, was sie begreifen. Wir wissen, dass Kohlenhydrate „nicht begreifbar“ sind und ebenso wenig „Verdauungsvorgänge“.

Frage an Sie: Haben Sie Auto fahren gelernt, indem Sie den Motor ihres Wages verstanden haben, oder durch Handlungskompetenz? Wie würden Sie jemandem erklären, wie Verdauung funktioniert und was genau fangen Sie mit diesem Wissen an, wenn es um Ihre eigene Ernährung geht?

Wir wissen, dass weder „rationalism“, noch „nutrionalism“, sprich kognitive Wissensvermittlung in solch komplexen Geschehen, wie Essen es nunmal ist, wenig ausrichten kann und doch scheint es die „moderne Pädagogik“ besser zu wissen und setzt auf Wissen, statt auf Können.

Nur, was nützt dieses Wissen einem Kind von 9 Jahren, außer, dass die Verunsicherung zunimmt und jetzt auch noch Kindern von 9 Jahren die Lust und Freude am Essen ausgetrieben werden soll?

3. Freude am Essen – Essgenuss – Esskultur statt Nährstoffe und Verdauung

Ich kann mich noch gut erinnern an die Zeit, in der ich selbst noch Unterricht gab. Wir setzten auf Essen und Lebensmittel, nicht auf Ernährung. Wir lernten neue Lebensmittel kennen, wir lernten „verborgenes“ sichtbar zu machen, wir experimentierten, was man mit den Lebensmitteln alles machen kann, wir lernten „Verpackungsdetektive“ zu sein, wir erfuhren mehr darüber, wie Kinder im Schlaraffenland Kompetenzen entwickeln können, selbstbestimmt Essentscheidungen zu treffen und mit ihren Sinnen gut für sich zu sorgen.

Dazu brauchte es weder Prdigten über gesunde Ernährung, noch Informationen über Nährstoffe, noch Wissen um Verdauungsprozesse, sondern den Mut, die Kinder selbst lernen zu lassen, den Mut Praxis vor Theorie zu stellen, den Mut die Kinder und ihr eigenes ESSEN ins Zentrum zu rücken und nicht ein winziges und Lebenswelt fernes  Thema wie Ernährung und Verdauung, zumindest in der sensiblen Zeit der Grundschule, wo gottlob noch nicht alles auf rationales Lernen ausgerichtet sein muss.

Zumindest ich schaue gerne auf meine Erfahrungen mit den Kindern zurück. Und nie werde ich ihre strahlenden Gesichter vergessen, wenn wir gemeinsam etwas zubereitet haben, worauf wir zu Recht stolz sein durften.

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Ich würde mir wünschen, dass Kinder zumindest in der Grundschule noch Kinder sein dürfen und mit ihrer natürlichen Neugier und mit ihrer Freude am selbsttätigen Lernen an das Thema Essen im Schlaraffenland herangeführt werden.

Essgenuss statt Du musst – Du sollst – Du darfst

DSC03466„Aimez le chocolat à fond, sans complex ni fausse honte, car rappelez-vous: sans un grain de folie, il n´est point d´homme
raisonnable.“ oder
„Liebe die Schokolade ganz und gar, ohne Scham oder schlechtes Gewissen, denn, erinnere dich: ohne ein Körnchen Verrücktheit ist ein Mensch kaum erträglich …“
La Rochefoucauld

Entgegen dieses Appells an den Essgenuss, scheinen moderne Menschen heutzutage eher ihr Gleichgewicht in allzu strengen Regimen oder gar in der Askese suchen zu wollen.

 

Über Tellerränder geblickt
„Ich darf nicht; ich muss jetzt; der Arzt hat mir verboten; ich soll dies und das“, auch Sätze wie „ich zwinge mich jetzt“, „mein täglicher Kampf“, „es tut mir zwar nicht gut, aber ich muss ja“, sind in meiner Praxis keine Seltenheit.

Da glauben Menschen ihr Wohl und Gleichgewicht  in „Ich muss – ich soll – ich darf nicht“ Diäten zu finden, weil Sie der Meinung sind, dass die „richtige“ Lebensmittelauwahl der Gesundheitsweisheit letzter Schluss ist. Dass sie damit Gefahr laufen, ihre Gesundheit zu gefährden, weil Sie sich immer mehr und immer weiter von sich selbst, den eigenen Bedürfnissen, der eigenen Wahrnehmung, dem Essgenuss entfernen und statt dessen die Verantowortung für ihre Gesundheit nach „außen“ verlagern und an Andere delegieren Nicht selten führt dies in eine, wie ich es nenne „Diät induzierte Essstörung“.

Selbstverständlich gibt es viele Krankheiten, deren Symptome sich durch eine gewisse Ernährungsweise günstig beeiflussen lassen, natürlich gibt es Erkrankungen bei denen die Ernährung die einzige Therapieform ist (Zöliakie, Nahrungsmittelallergien), doch so lange die betroffenen Menschen diese Intervention nicht als Heilmittel, als Stütze, als Stab, als Unterstützung zum Wohlsein verstehen, diese Kostformen also nicht als nützlich oder sinnvoll erachten, den Essgenuss verlieren, wird eine „Ich muss-Ich soll-Ich darf jetzt nicht mehr“ Ernährungsweise keinerlei positiven Nutzen haben können, sondern noch eine zusätzliche Last darstellen.

Was würde eine Kopfschmerztablette nützen, die weder als sinnvoll noch als nützlich betrachtet wird? Welche Wirklung hätten Wanderstöcke wenn es über Stock und Stein geht, die man aber weder sinnvoll noch nützlich ansehen würde? Wie würde man in Schuhen gehen, die zwar „gesund“ aber in den eigenen Augen hässlich und unbequem sind?
Sich selbst der größte Feind sein

Doch damit nicht genug: Nicht wenige Menschen, die Hilfe und Unterstützung bei mir suchen, haben ein Handlungsmuster perfektioniert. Es heißt: „Sei Dir selbst Dein größter Feind und peitsche und treibe Dich vor Dich her.“  Sie sind der Meinung, dass es ohne Druck nicht geht und sitzt gegenüber eine Beraterin, die nicht mit Druck, Zwang und Ratschlägen arbeitet, so bringen sie sich selbst in diese unrühmliche Rolle.

Auch diese „Kriege gegen sich selbst“ bleiben nicht ohne Wirkung. Nicht nur, dass das Hilfsmittel „Ernährungstherapie“ nicht mehr wirkt,  sondern sich auch noch unerwünschte Nebernwirkungen einstellen. Der Druck steigt, der Stress steigt, die Wiederstände gegen eine Kostform nehmen zu, die Unzufriedenheit nimmt zu und das Pendel kalibriert sich nicht in einem individuellen Gleichgewicht mit individueller Ernährungsweise ein, wo der Essgenuss dennoch Teil der Lebensweise bleibt, sondern pendelt dramatisch zwischen absoluten Verzichtphasen und Heißhungeratacken hin und her. Der Selbstwert geht langsam verloren, Wiederstände nehmen zu, ebenso wie extremere Kontroll- und Bestrafungstrategien sich verschärfen.

Nicht selten verbergen sich hinter diesen rigiden Du musst- Du sollst – Du darfst nicht Strategien Menschen, die zum Perfektionismus neigen und stark „rational“ unterwegs sind, doch sie wissen nicht, woher diese Sicht auf die Welt kommt und wie sie diesen Teufelskreis zwischen Selbstanklage und Selbstkasteiung durchbrechen können und wie sie den Essgenuss wieder erlangen können.

Aus der Du musst-Du sollst-Du darfst Falle treten

La Rochefaulcaud bringt es auf den Punkt. Er bringt das Wort „Liebe“ ins Spiel. Liebe das was Du tust, stehe dazu und wende Dich den Dingen voll und ganz zu. Das Wort Ding ist dabei ganzheitlich gemeint und schließt Sache und Mensch gleichermaßen ein. Zerstöre dir das Wohl sein nicht durch Scham oder schlechtes Gewissen. Und das Wörtchen ver-rückt meint: Die Absolutheit verlassen – das Wohl nicht statisch als unver-rückbaren Zustand suchen, sondern in einem Prozess finden, der sich zwischen den Extremen Askese und Völlerei befindet und als individueller und liebevoller Weg zur je eigenen Ess- und Ernährungs- und Lebensweise zu verstehen ist.

Ein Prozess, der, wenn er liebevoll und fürsorglich vonstatten geht, nicht mit Brachaialgewalt erreicht wird (also auf „ich muss- ich darf nicht – ich soll“), sondern mit Geduld und Liebe und dem Wunsch, sein eigenes, WIRKliches Wohl und Gleichgewicht zu finden.

Und meist sagt so ein Patient am Ende: „Mein eigener Weg hat dort angefangen, wo ich aus einem „Ich muss-ich darf nicht-ich soll“ ein „ich möchte selbst, ich entscheide mich für“ gemacht habe.

„Entscheide Dich für das, was Du ohnehin nicht ändern kannst und Du tust immer, was Du selbst möchtest und nicht mehr, was Du glaubst tun zu müssen, weil es „ein anderer sagt“ oder „du dich selbst dazu zwingst.“

Doch diese einfachen Sätze sind einfacher geschrieben, als umgesetzt. Denn ein „Wissen“ wird nicht sofort zu einem Tun. Wäre es leicht, hätten betroffene Menschen diesen Schritt doch schon längst getan, oder? Und genau dort fängt professionelle Beratung an.

„Hinter jedem Du musst – Du sollst – Du darfst, steckt ein „guter Grund“ der zunächst einmal vollständig verstanden werden will, bevor individuelle Lösungen und Auswege gefunden werden. Gerne begleite ich Sie auf Ihrem Weg aus der „Du musst- Du sollst- Du darfst“-Falle, ein Stück, denn Jeder Mensch hat es verdient, das was ihn nähren soll, was er isst, was seiner Gesundheit und seinem Wohl zuträglich wäre, auch zu mögen.

Essgenuss – Mehr als eine Frage der Lebensmittelauswahl

«Wenn ich gut gegessen habe, ist meine Seele stark und unerschütterlich;  daran kann auch der schwerste Schicksalsschlag nichts ändern.»

Jean Baptiste Molière (französischer Dichter)

 

 

 

 

 

 

Ernährung fängt beim Kochen und genießen an

schwarze NüsseIn der Theorie ist ja alles soooo einfach. Nur das „richtige essen“ und „sich mehr bewegen“, dann klappt das schon mit dem guten, gesunden Leben. Nur – ist das so?

Ändern wir unser Verhalten über Wissen und Vernunft oder doch eher wenn auch der Genuss satt wird? Und setzt Genuss nicht auch Einkaufs- und Kochkompetenz voraus?

Zum Anlass eines gerade erschienenen Artikels zum Thema „Geheimnis schwarze Nüsse“ möchte ich das Thema „GeNUSS“ aufgreifen und sie einladen, sich wieder mehr in der Küche aufzuhalten….Dem Ort, an dem „gesunde“ Ernährung zum Leben erweckt wird, dem Ort, wo angewendet wird, was den meisten von uns „in der Theorie“ ja bekannt ist…

Jede gute Theorie ist nur so gut, wie die Praxis

Diese Woche sitzt eine Mutter bei mir und sagt: „Helfen Sie mir beim Abnehmen, aber erzählen Sie mir nichts vom richtigen Essen. Davon weiß ich genug. Theorie habe ich genug.“ Auch eine zweite Patientin mit Übergewicht, weiß alles über „gesunde Ernährung“, doch mit der Praxis will und will es nicht funktionieren. Sie kann nicht kochen, hat es nie gelernt. Und da ist die Altenpflegerin, die tagtäglich Senioren „verpflegt“, aber zugibt, für sich selbst nicht zu kochen, sondern meist „etwas Schnelles aus der Tüte nimmt, oder in den Ofen schiebt“.

Da ist die sehr schlanke Mutter eines übergewichtigen Kindes, die nur isst, weil man eben essen muss, aber so gar keine Lust zum kochen hat, was dazu führt, dass die Kinder bis nach 19 Uhr meist keine geregelte Mahlzeit zu sich nehmen und sich mit Heißhunger durch den Tag „fooden“ und da ist die Ernährungsberaterin, die mir gesteht, selbst überhaupt nicht kochen zu können und deshalb mehr und mehr Probleme bekommt, Menschen gut zu beraten.

Und da sind doch tatsächlich einige Drittklässler, die in meinem mitgebrachten Korb den Fenchel, den Lauch, die Kohlrabi, die Johannisbeeren nicht benennen können und glaubhaft verkünden, das

a.) weder je gesehen noch
b.) je gegessen zu haben

und mir ein Huhn mit 4 Beinen zeigen, das sie gemalt haben.
Nein, wir sind hier nicht in einer Brennpunktschule, wir sind auf dem Land.

In der Küche beginnt die Ernährung

Ich freue mich, dass diese Menschen zu mir fanden mit ihren Fragen und Nöten, weil mir selbst Genuss und gutes Essen (und das beginnt mit geschmackvollem Kochen)  ein sehr großes Anliegen ist.

Mein Projekt Markräfler Genüsse ezeigt einen Teil meiner Leidenschaft für regionale, saisonale und überhaupt – genüssliche Küche.
Ich habe sie alle gesehen, die verschiedenen Küchen der Welt und habe in allen etwas gelernt. Die Küche meiner Oma (wie macht man aus wenig viel?) die meiner Mutter (wie kocht man aus dem was da ist und mit wenig Zeit trotzdem schmackhafte Gerichte; wie kocht man für viele Gäste), Großküchen von Krankenhäusern und andere Großverpflegungssysteme (wie kocht man für 120 Personen), viele Produktionsbetriebe (Mittelstand und Massenproduktion) – was unterscheidet Qualität von Quantität? Was unterscheidet häusliche Alltagsküche  von Sterneküche und was haben beide gemeinsam, wenn es um Qualität und Genuss geht? Für all diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar und gebe diese gerne weiter, denn beim Angebot beginnt die Nachfrage und gegessen werden kann nur, was auch DA ist.

Was der Bauer nicht kennt

Was einst lebensnotwendig für Menschen war, scheint in der zivilisierten Welt langsam auch gefährliche Konsequenzen nach sich zu ziehen. Essbar war in der Steinzeit, was die Erwachsenen als essbar erklärten. Ungiftig und unbedenklich war, was sie voraßen. Essbar war, „was der Bauer kennt“.

Und heute? Frische Ananas schmeckt komisch, die metallische aus der Dose ist die bessere, so urteilen viele Kindergaumen, weil sie nur die aus der Dose kennen. Oder Erwachsene beklagen sich: „Mein Kind isst nur….“ und gehorchen dem kritischen Kindergaumen, mit dem Ergebnis, dass es überhaupt nicht mehr angeboten wird. „Mein Kind würde auch nicht essen, wenn es X wieder gäbe“ ist dann das, was Erwachsene GLAUBEN und sich in gefühlten 2000 Kinderaktionen als nicht korrekt herausstellt. Massenweise benötige ich Rohkost, massenweise Gemüse.

Kinder sind von Natur aus neugierig und wenn sie selbst tun dürfen und Erwachsene an der Seite haben, die nicht „gesund“ predigen, sondern Lust-auf machen, weil sie es selbst für gut finden, vorleben, anbieten, dann klappt das schon irgendwann mit dem „kennen lernen wollen“, denn „Was der Bauer häufig gegessen hat, das mag er auch“. Und wir alle erinnern uns an solche Lebensmittel.

Ich mochte früher keine Spargeln, jetzt liebe ich sie. Ich mochte keinen Rosenkohl, jetzt mag ich ihn, ich mochte keine rote Beete, jetzt esse ich sie sehr gerne. Und Sie?

Am Anfang ist die Kochkompetenz

Wer nicht weiß, wie man eine Soße herstellt, kann nicht ohne weiteres den Konsum von Soßenpulver abstellen und fettreduziert kochen.
Wer nicht weiß, wie man Geschmack beim Kochen erzeugt, kann seine Gewohnheiten beim Kochen nicht einfach abstellen.
Wer von Kochen nichts versteht, da ist es müßig, jemanden Zutatenlisten lesen zu lassen, weil man das, was da steht „verstehen“ im Sinne von „sich vorstellen“ können muss.
Und wer nicht weiß, was er mit einem Fenchel, einer Kohlrabi anstellen kann, dem kann man nicht vorwerfen, dass er sie nicht isst.

Beratung beginnt also dort, wo die Praxis beginnt und manchmal ist es NOTwendig, mit den Menschen ganz klein anzufangen. Wie mache ich eine Suppe ohne Päckchen und Sahne? Wie bereite ich ein Schnitzel zu, ohne es zu panieren oder Unmengen Fett zu verbraten? Wie wärme ich Nudeln auf, ohne dazu viel Butter zu benötigen? Wie mache ich einen Kartoffelsalat ohne Mayonnaisse und was koche ich, wenn ich nur 45 Minuten Mittagspause habe? Wie bereite ich Gemüse zu, ohne dicke Bechamelsoße?

All diese Fragen haben ihre Berechtigung und können nicht übergangen werden, wenn es darum geht, Menschen auf dem Weg zu einer Ernährung zu begleiten, die ihrer Gesundheit und ihrem Wohlergehen besser bekommt.
Es ist kein Grund, sich zu schämen nicht kochen zu können, denn es ist gar nicht so schwer und noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. Doch es wäre traurig, mit dem lernen gar nicht erst anfangen zu wollen, denn…

was selbst gemacht ist, schmeckt nicht nur besser, sondern ist ein Genuss.

Sich dauerhaft gut zu ernähren geht nur mit GENUSS

Wir wissen aus vielen Studien, dass

> Gesundheit mehr als die Abwesenheit von Krankheit ist
> Dass Wohlbefinden ganz entscheidend ist
> Dass Mahlzeiten wesentlich zum Stressabbau und zur Entspannung beitragen können (oder das Gegenteil bewirken können)
> Essen als Grundbedürfnis des Menschen (Maslow) ganz eng mit der sozialen und emotionalen Integrität verknüpft ist

Übe Dich im Genuss, denn Übung macht den Meister.
Genuss braucht Zeit und Geduld

Gib Dich hin und du wirst beschenkt. Bereite jedes Mahl mit Liebe und Hingabe zu.

Lasse alle Sinne frei.(sehen, hören, riechen, tasten, schmecken, fühlen, erinnern..)

Spiele mit dem Maß. (gelegentliches Überschreiten, um erfreut zurückzufinden)

Finde den Rhythmus (Rituale, Kultur)

Verbrauche die Zeit und sie bleibt stehen (Muße, statt Hektik). Jetzt ist jetzt

Inszeniere die Gemeinschaft, fühle Dein Ich, das Du und das Wir

Gehe liebevoll mit Menschen und Dingen um

Fürchte Dich nicht vor der Lust. Genuss sättigt das Verlangen.

Genuss ist ein Kunstwerk – voller Widersprüche.

(c) S. Mannhardt Ergänzt und weitergeführt
nach: Gero von Randow. Genießen- Eine Ausschweifung

Sollten Sie mit dem Kochen oder Genuss Schwierigkeiten haben, so freue ich mich darauf, Sie auf diesem Weg ein Stückchen begleiten zu dürfen.

 

Überarbeitete Regeln der DGE

DGE_Kreis2Ich kann mich noch genau an die Veranstaltung Anfang der 90ger Jahre erinnern, als so etwa 40 Frauen in einem Raum saßen und von mir mehr über „gesunde Ernährung und Wohlergehen“ wissen wollten. Bereits damals wusste ich aus meiner Beratungsarbeit, dass Essen mitnichten dasselbe ist, wie Ernährung und dass es DIE Gesundheit und DIE gesunde Ernährung gar nicht geben kann, weil Menschen verschieden sind und die Menschheit wohl kaum hätte überleben können, wenn es eine einzige „richtige Ernährung“  für Menschen geben würde. Bereits damals stand ich mit dem allumfassenden Gesundheitsbegriff, der an Hybris grenzt, auf Kriegsfuß und vertrat die Meinung, dass zwar Krankheiten der Medizin gehören können,  aber Gesundheit noch immer ein Empfinden der jeweiligen Einzelmenschen darstellt und weder so mir nichts dir nichts definierbar ist („Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.“) und mitnichten durch „richtiges Verhalten“„herstellbar“.

Und bereits damals empfand ich die 10 REGELN der DGE alles andere als hilfreich, weil die Menschen zwar mit Regeln gefüttert wurden, aber sich niemand darum zu kümmern schien, ob diese Regeln auch „verdaulich“ und „schmackhaft“ sättigten, sprich, ob die Menschen auch das bekamen, was sie tatsächlich benötigten, um zu tun, was man von ihnen erwartete.

Bevor ich folglich ANTWORTEN gab, sie informierte, aufklärte, Lücken schloss, stellte ich den Damen FRAGEN, um sie besser kennen zu lernen und um zu verstehen, was sie denn von mir benötigten, um dem Thema „persönliches Wohlergehen“ ein Stück näher zu kommen.

Fragen stellen, statt Antworten oder gar Regeln verkünden

Was bedeutet für Sie „vollwertig“, „gesund“, „abwechslungsreich“, „vielfältig“, „ausgewogen“, stellte ich nacheinander Fragen, um die Menschen dort abzuholen, wo sie standen und siehe da:  Man war sich nur einig über eine einzige Sache: Jede Frau verstand unter jedem Begriff etwas anderes.  Und jetzt?  20 Jahre später, finden wir dieselben Worte noch immer, ergänzt mit weiteren Worten: „angemessene Menge“, „nährstoffreich“, „energiearm“ und „nachhaltige Ernährungsweise.“ Und aus der Forschung wissen wir. Gesundheit wurde nicht hergestellt, die Zivilisationskrankheiten sind weiterhin nicht eingedämmt und trotz einer unfassbaren Informationsflut über DIE Ernährung ist beim Einzelmensch so gut wie nichts angekommen.

Informieren ist nicht gleich Tun

Bereits während meines Studiums war klar, dass sagen nicht gleichzusetzen ist mit zuhören, verstehen nicht dasselbe wie einverstanden sein oder gar tun bedeutet und selbst ein befolgen niemals ein beibehalten beinhaltet. Der Weg vom Wissen zum Wollen und vom Wollen zum Tun und vom Tun zum Beibehalten ist unendlich weit und doch glauben heutzutage die Mächtigen dieser Welt noch an die Macht der Information und predigen genauso, wie vor 20 Jahren ihre Botschaften, die zwar gehört werden, aber keinesfalls verstanden.

Die Sprache zwingt Menschen zum miteinander sprechen

Für Ludwig Wittgenstein ist Sprache nicht einfach Mittel zum Zweck der Verständigung. Sprache ist für ihn ein Existenzial: Denn was wir für die Welt halten, unsere Aufgabe, an der wir uns täglich abarbeiten, unser Leben, die Sorge  – nichts davon ist einfach nur das, was es ist. Nichts ist für sich faktisch gegeben. Erst mit den Namen, die wir den Dingen geben, den Begriffen, mit denen wir sie zu fassen suchen, und den Bedeutungen, die wir ihnen zuweisen, erzeugen wir einen Wirrwarr von „Wahrheiten“, die uns Realität mehr vorgaukeln als erschließen. Man meint zu denken und zu verstehen, doch im Gespräch stellt man nicht selten fest, dass es kein Wort gibt, welches eine einzige unumstößliche Wahrheit in sich birgt. Wittgenstein spricht von der ‚Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel der Sprache‘. Wir reden so unendlich viel und gleichzeitig wissen wir so unendlich wenig darüber, was sich in den Worten so alles verbirgt und was wir damit tun oder eben nicht.

Wir haben die Sprache nicht, um Monologe zu führen oder Regeln zu verkünden, sondern Menschen haben die Sprache, um sich MITeinander zu unterhalten um sich zu verständigen und irgendwann wirklich zu verstehen.

Fazit 1. Diese Begriffe, die die DGE benutzt, waren vor 20 Jahren  nicht verständlich und sind es heute noch immer nicht. Wieso lernen denn diejenigen nicht dazu, die noch immer glauben, dass man auf diese Weise lernen kann? Wenn die DGE glaubt auf diese Weise verstanden zu werden, weshalb erkennen sie dann nicht, dass die Wissenschaft ihnen schon längst bewiesen hat, dass sie nicht verstanden werden? Vielleicht, weil sie selbst einem Irrtum aufsitzen, nämlich dass Worte sprechen genügt, um verstanden zu werden?

Fakt ist: Auch heute noch verstehen Menschen nicht, was denn genau diese ganzen Begriffe, die den Rahmen der 10 Regeln bilden, in ihrem ganz persönlichen, alltäglichen Leben bedeuten soll. Und wer nicht verstanden hat, worum es geht, kann es auch nicht umsetzen.  Seit der Antike wissen wir: Wir lernen nur, was wir schon kennen.

 Regeln – Empfehlungen na was denn nun?

Das Wort Regel taucht als lateinisches regula, regile um das 9. Jahrhundert im Althochdeutschen auf (aus lat. regula = Maßstab, Richtschnur). Sie werden aus Erfahrungen und Erkenntnissen gewonnen, was erklärt, dass Regelwerke sehr eng mit den Menschen verknüpft sind, die sie befolgen. Regeln sind eine Art Gesetzeswerk, eine Verhaltensvorschrift. Nur, woher nimmt die DGE eigentlich ihr Selbstverständnis allgemeingültige Verhaltensvorschriften für die Ernährung von Menschen herauszugeben? Und was geschieht, wenn Menschen sich nicht an diese Regeln halten?

Ein anderes Wort was häufig verwendet wird, ist das Wort Ernährungs-Empfehlung. Dabei handelt es sich um eine Handlung, die darin besteht, anderen einen Vorschlag zu machen, etwas Bestimmtes zu tun, oder zu unterlassen (recommendation). So geschieht es in der Schweiz. In Österreich spricht man unter dem Begriff der Empfehlung gleich von der „richtigen“ Ernährung und das ganze mit meinem Modell. MORALPREDIGTEN mit meinem didaktischen Modell? Unglaublich!

Na was denn nun? Haben wir jetzt mit Gesetzen, Regeln,  moralischen Geboten, die die Welt in „Richtig und falsch/gesund/ungesund“ einteilen zu tun? Wählen Sie und andere Wortlaute deuten darauf hin. Wären es Empfehlungen, so wären die Formulierungen bescheidener formuliert.
Viele Fragen, bislang sehr wenige Antworten, auch nicht bei den neu überarbeiteten 10-REGELN der DGE.

Was mich nicht verwundert: Dass in all diesen Unklarheiten und Oberflächlichkeiten, in diesen Vermengungen, der Mensch trotzdem isst, was er eben isst, gerade WEIL er sich nicht ernährt (Tiere ERNÄHREN sich), sondern noch immer isst und zwar nicht nach REGELN, sondern tief verwurzelt in traditionelle, kulturelle. und persönlich soziale, emotionale und geschichtliche Zusammenhänge eingebettet, denn genau das hat der Menschheit geholfen so viele Jahrtausende zu überleben.

Auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse?

Man muss wirklich kein brillanter Ernährungswissenschaftler sein, um auf einen Schlag hunderte von Forschungsarbeiten zu finden, die sich sehr kritisch mit der „vollwertigen Ernährungsweise“ auseinandersetzt.
Kohlenhydrate stehen ebenso auf dem Prüfstand, wie die Theorie, dass Fett fett macht.  Da gibt es erschreckende Daten über die Fettleber die in Zusammenhang mit einem hohen Kohlenhydratverzehr stehen, ebenso wie Untersuchungen zum Thema gesättigte Fettsäuren die Mär von den guten und bösen Fetten doch sehr auf den Prüfstand stellen. Und weißes Geflügelfleisch soll gesünder sein als Rind und Co.?

Beim Statement zu Ballaststoffen, die vor einigen „ernährungsbedingten Krankheiten“ schützen sollen, denke ich unweigerlich an einige meiner Patienten, die von Ballaststoffbomben erst so richtig krank wurden.

http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf

http://www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=15

Fazit 2: Es ist für mich unverständlich wie es sein kann, dass von einer Überarbeitung der Regeln gesprochen wird und wie wenig tatsächlich überarbeitet wurde.

 

Worthülsen genügen?

Diese neue Überarbeitung soll unter dem Aspekt „Nachhaltigkeit“  erfolgt sein und Menschen helfen „genussvoll“  und „gesund erhaltend“ zu essen?

Um das Thema „Genuss“ auch nur annähernd zu erfassen benötige ich einen Seminarrahmen, der zwischen 2,5 bis 8 Unterrichtseinheiten liegt. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr schnell zum Punkt komme, ohne Gründlichkeit vermissen zu lassen. Für die DGE ist das Thema Genuss mit folgendem Satz offenbar ausreichend erschlossen: „Lebensmittelvielfalt genießen“ und „ Sich Zeit nehmen und genießen. Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und essen Sie nicht nebenbei. Lassen Sie sich Zeit, das fördert Ihr Sättigungsempfinden.“

Und zum Thema Sättigungsempfinden? Was ist, wenn das Gros der Menschheit nicht die blasseste Ahnung davon hat, was „Sättigungsempfinden“ bedeuten soll?  Empfinden, bedeutet empfinden, also spüren, wahrnehmen, als solches erkennen. Dann frage ich doch mal die DGE: „Was empfindet ein Mensch denn ganz genau, wenn er Sättigung empfindet?“ Gerne lese ich dazu die aktuellen wissenschaftlichen Studien, sollten sie denn mittlerweile vorhanden sein.

Fazit 3: Es gibt mittlerweile eine große Anzahl sehr kompetenter Beraterinnen, die Sie bei der UMSETZUNG und verWIRKlichung ihrer eigenen Ernährungsweise unterstützen können. Gerne nenne ich Ihnen KollegInnen in Ihrer Region, der Sie sich anvertrauen und der Sie vertrauen können.

Wer mehr zum Thema Körperwahrnehmung lesen möchte, und über gängige Tellerränder blicken möchte, wer sich selbst besser kennen lernen möchte, der wird auch bei mir fündig:

  1. Seminar für Experten:  https://www.gleichgewicht4you.de/events/event/spuren-was-isst-arbeit-mit-der-korperwahrnehmung/
  2. Seminar für Menschen in der Ernährungsprävention: https://www.gleichgewicht4you.de/events/event/ernahrungspravention-statt-predigen-beteiligen/
  3. Buch:  http://www.amazon.de/product-reviews/B0087FJWIG/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1
  4. Andere Bücher: https://www.gleichgewicht4you.de/service/medien-bucher/
  5. Visualisierung geht heute anders. Die ganze Welt hat mittlerweile die Effektivität vom didaktischen Modell erkannt: https://www.gleichgewicht4you.de/didaktisches-ernahrungsmodell-2/
Ernährungsparolen. Nichts als Verwirrung

Ernährungsparolen. Nichts als Verwirrung

essenJeden Tag wird eine neue Wunderdiät angeprießen. Mittlerweile sind sogar Produkte aus Brokkoli und Granatapfel auf dem Markt, die angeblich direkt in den Mitochondrien ihre Wirkung tun, vor Krebs, Burnout und Gewichtszunahme schützen sollen, ein entsprechendes neues Buch zum Thema Epigenetik, von Herrn Strunz darf dabei natürlich nicht fehlen.
Es gibt teures Eiweißbrot, das schlank machen soll, es aber nicht tut. Wir essen zu viel Eiweiß, zu viel Tierisches, oder doch nicht? Also auf Obst und Gemüse umsteigen? Ach nein, da lauert ja der böse Fruchtzucker oder ein Gift, das unserer ach so geheiligten Gesundheit schaden könnte? Oder doch den VEGGI-Tag von den Grünen gefordert, einführen?

Fakt:

  1. Studien zeigen, dass „die Gesundheit“ KEIN Lebensziel ist.
  2. Das Thema „gesunde Ernährung“ ist für Viele zum roten Tuch geworden.
  3. Es gibt weder eine allgemeingültige Definition für Gesundheit, noch für „gesunde Ernährung“
  4. Es gibt keine einzige Studie, die belegen würde, dass durch eine gewisse Ernährungsweise Gesundheit HERSTELLBAR sei.
  5. Menschen haben vergessen, was ESSEN bedeutet, beschäftigen sich aber intensiv mit ERNÄHRUNG.
  6. Menschen die ich in Vorträgen und Kursen kennen lerne, sind so verunsichert, was Ernährung anbelangt, dass diese Verunsicherung wahrscheinlich eher Gesundheit gefährdend ist.
  7. Diese Menschen verstehen viel von Nährstoffen, Verstoffwechselung, Bioverfügbarkeit. Sie sind sehr belesen und äußerst gut informiert, doch die Hauptbotschaft: „Essen Sie ausgewogen“ ist nicht angekommen.
  8. Es gab noch niemals so viele Ernährungsreligionen, wie heute. Es ist nur eine Frage der Gehirnwäsche der Gläubiger, welchem Ernährungspapst sie folgen.
  9. Wer sich mit SEINER Ernährung auseinandersetzen möchte, der kann nicht beim WAS soll gegessen werden, stehen bleiben. Denn: „Erst die Dosis macht das Gift“ und….Essen ist immer auch sozial und emotional verankert. Das bedarf eines individuellen Blicks über gängige Tellerränder hinweg.

Die Menschen suchen Halt und Orientierung und bekommen statt dessen, täglich neu serviert, nichts als Verwirrung aufgetischt. Wird heute dies behauptet, wird es morgen dementiert. Ist heute jenes, die neue Ernährungssensation, wird morgen genau das Gegenteil behauptet. Bereits vor Jahren schrieb M. Lütz in seinem Buch „LebensLUST“ über diese neue Form der Religiosität.

Ja, DIE RICHTIGE Ernährung ist heute zur Glaubenssache geworden und Viele Experten fühlen sich berufen, als Apostel der jeweiligen Glaubensgemeinschaft zu predigen, was das Zeug hält. DIE RICHTIGE Ernährung wird sogar zum Wahlkampfthema gemacht. Die Grünen plädieren für einen Zwangs-VEGI-Tag in Kantinen und Mensen, wollen GUTES tun, die Süddeutsche hackt dagegen. Ob man tatsächlich glaubt, den Menschen mit solchen Maßnahmen endlich „zur Vernunft“ bringen zu können? Ob man tatsächlich davon überzeugt ist, dass mit solchen Maßnahmen, der Mensch zu einem veränderten, dauerhaften Verhalten „zu erziehen“ ist? Und hat Deutschland wirklich keine wichtigeren Themen, als mit Ernährungsthemen Wahlpropaganda zu machen? Nichts gegen Tage ohne Fleisch, die gab es immer und ist Teil jeder Kultur und jeder Religion, nur: Muss denn permanent die Moralkeule geschwungen werden und den Menschen die Selbstbestimmung aberkannt werden, wenn es ums Essen geht? Und: Gab es je diesen „vernünftigen“ Menschen?

Bereits im alten Byzanz beklagte man in alten Schriften die „Unvernunft“ und den „Unwillen“ aus den Erfahrungen Anderer zu lernen.

Aus der Pädagogik weiß man, dass Lernen etwas Anderes ist, als Wissen in Menschen zu füllen. Man weiß, dass Wissen nicht gleichzusetzen ist mit Können und Können noch längst nicht TUN bedeutet. Und doch…es wird gepredigt und gepredigt. Und je mehr UNWILLEN und UNWISSEN in der Welt zu sein scheint, je mehr Prediger gibt es, die sich berufen fühlen, zu handeln; die Menschen „zur Vernunft“ zu bringen, „aufzuklären“. Ich denke, es gibt keinen Beruf, der mehr Laienprediger auf den Plan ruft, als die Ernährungsberatung….

Doch wie kommen all diese immer wieder „neuen“ und sich widersprechenden Erkenntnisse unter´s Volk?

Meist beginnt das Ganze mit einer wissenschaftlichen Studie. Da werden Grundlagen im Reagenzglas erforscht, oder Versuche mit Ratten gemacht. Die Ergebnisse solcher Forschungen werden in wissenschaftlichen Journalen publiziert. Forscher sind sehr vorsichtig mit ihren Schlüssen, die sie daraus ziehen und klingt in etwa so. „Es besteht eine signifikante Korrelation zwischen X und Y. Daraus ziehen wir den Schluss, dass Z sein könnte. Weitere Studien müssen zeigen, ob diese Ergebnisse replizierbar sind.“

Doch meist dauert es nicht lange, da steht in einer Zeitschrift dann so etwas wie: „Eiweißbrot macht schlank“ oder „Wunderpille schützt vor Krebs“, denn mit solchen Sensationen steigen die Auflagen, nicht nur der Zeitschriften, auch derjenigen, die aus wissenschaftlichen Erkenntnissen sofort Profit schlagen wollen.

Was würde passieren, wenn Gesundheit wieder Privatsache wäre “Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.” (Friedrich Nietzsche)?

Was würde passieren, wenn die Menschen erkennen könnten, dass es DIE gesunde Ernährung überhaupt nicht geben kann und ESSEN etwas ganz anderes und viel, viel mehr ist, als sich „gesund ernähren“?

Was geschähe, wenn Menschen erkennen könnten, dass es nur eine einzige „richtige“ ErnährungsWEISE geben kann, nämlich die je EIGENE, die für das eigene Wohl und GleichGEWICHT sorgt?

Was geschähe, wenn Menschen nicht mehr G-L-A-U-B-E-N würden, was sie nicht selbst überprüfen oder verifizieren können, sich nicht mehr verwirren ließen, sondern die Klarheit für IHREN eigenen gesündesten Lebensweg „DIAITA“ suchten?

Was geschähe, wenn Menschen den Unterschied zwischen Laienpredigern, die selbst ihren eigenen „Glaubensfragen“ aufsitzen, und professionellen Ernährungstherapeuten erkennen würden?

Was geschähe, wenn anstelle von „gesunder Ernährung“ tatsächlich LebensLUST und LebensFREUDE, WOHLsein und EssGENUSS stünde?

Ja dann entstünde Klarheit, Selbstverantwortung, Selbstwahrnehmung und Menschen entzögen sich langsam den ganzen Gesundheitsreligionen und gingen selbstbewusst ihren je eigenen Weg. Doch wo kämen wir hin, wenn Menschen SELBST denken, SELBST handeln? Dann könnte ja kein Geld mehr verdient werden mit VEGI-Tagen, mit Eiweißbroten, mit Ernährungsbüchern und Ernährungs-Artikeln, oder mit Hobby-Ernährungsberatung. Da das aber viel zu gefährlich wäre, bleibt nur die Verwirrung als probates Mittel, die Heerscharen von „Gläubigen“ im Glauben zu lassen, dass sich die Suche nach DER richtigen Ernährung lohnt.

Sie wollen „aussteigen“? Sie möchten Ihren eigenen „Ernährungs-WEG“ finden und selbstbewusst gehen?

Dann freue ich mich, wenn ich Sie ein Stück auf Ihrem Weg begleiten darf.

Ihre Sonja Mannhardt

> Individuelle Einzelberatungen über gängige Tellerränder hinweg
(Leistungen sind von den Krankenkassen anerkannt und werden mit einer Bonuszahlung honoriert)

> Webinare auch zu Ernährungsthemen

> Kurs für Frauen. FemmeBALANCE, denn starke Frauen sind starke Frauen. Start des 9 Monatsprogramms im Oktober

 

Hier für Lesefreudige, einige Artikel  und Geheimnisse eines einzigen Tages…

Epigenetik

Stresskiller

Vegi-Tag

und was die Süddeutsche dazu sagt

und wie die Empörung darüber gedeutet wird

Eiweißbrot 

Gesunde Lebensmittel?

Anti-Entzündungsdiät

Doch Nudeln?

Und wieder eine Wunderpille

 

Und wer mir jetzt sagen kann, WAS genau WIE getan werden muss, damit das mit der „gesunden“ Ernährung und dem gesund alt werden wirklich klappt, der bekommt ein kleines Geschenk 🙂 Nein, der muss nichts zahlen oder kaufen, oder befürchten, dass seine Daten gesammelt und verramscht werden, der bekommt einfach ein kleines Geschenk! Und ja – auch das gibt es 🙂