Angst und Ernährung – Teil 2 Zurück in die Steinzeit

ScApfelschnitt2Angst dick zu werden, Angst das falsche zu essen, Angst zu viel zu essen, Angst krank zu werden, Angst vor Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Angst davor, dass irgendwo zu viel E-Nummern drin sind, dass etwas hygienisch bedenklich ist, Angst und Ernährung – für viele kein unbekanntes Paar.

Angst und Ernährung – diese Angst geht um…

Wir finden dieses Phänomen auch im Zusammenhang mit Ernährung.

Da ist z.B. Frau P. die einen IgG Test mitbringt und sich nicht mehr traut „etwas von der Liste zu essen“; Da ist aber auch Frau K. die vor lauter Angst dick zu werden jede Kalorie zählt, die in ihren Mund wandert; Da ist Herr P. der tatsächlich Angst davor hat, gefeuert zu werden, wenn er auf seine Pausen beharrt und da ist Frau E. die Angst hat, ihr Kind werde krank, weil es so gut wie kein Gemüse isst.

Sie alle verfolgen mit ihren Ängsten nur ein Ziel: Sich in SICHERHEIT zu bringen! Raus aus der Gefahr, rein in die Sicherheit.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie sind auf der Jagd und plötzlich ist da ein riesiges Mammut. Zunächst denken Sie: Toll-Beute! Doch das Spiel ändert sich, wenn der Jäger plötzlich zum Gejagten wird und das Mammut im Mammutgalopp auf Sie zu läuft. Dann wird aus dem vermeintlichen Futter plötzlich ein umgekehrtes Jäger-Gejagten-Spiel. Was tun Sie?

Bei Angst reagieren alle Menschen noch wie in der Steinzeit.

  1. Hide – verstecken
  2. Flight – flüchten
  3. Fight – kämpfen

 

 

  1. Angst und verstecken

Viele verstecken sich bei Angst. Sie sagen: Ich habe gelesen, die Wissenschaft hat doch herausgefunden, Sie müssen mir helfen, denn ich weiß nicht….
Doch das Problem mit Verstecken ist dasselbe, wie in der Steinzeit: Wenn ich meinen Gegner nicht sehe, nicht weiß, wovor ich mich eigentlich verstecken will oder wenn überhaupt kein Versteck da ist, dann wird es wieder gefährlich.
Viele tun das, indem sie den Kopf in den Sand stecken oder sich die Hand vor die Augen halten um so zu tun, als sähen sie den Gegner nicht…Doch dadurch, dass wir ihn nicht sehen oder anschauen wollen bedeutet das noch lange nicht, dass die Gefahr nicht DA ist…

Und deshalb ist es manchmal viel gefährlicher in der Komfortzone zu bleiben, als sich zu bewegen, selbst zu denken; Verantwortung für sein eigenes Tun und Handeln zu übernehmen, anstatt nach einer Pseudosicherheit zu suchen, die alles nur noch schlimmer macht.
Also raus aus der Versteckensfalle und rein in die Selbstverantwortung! Wir begleiten Sie gerne ein Stück.

Fragen:
– Habe ich überhaupt eine Möglichkeit mich zu „verstecken“, mich aus der Verantwortung zu nehmen und diese an Listen, Kalorientabellen oder an externe Experten abzugeben, die ich u.U. noch nie in meinem Leben gesehen habe?

– Ist das Versteck tatsächlich sicherer, als selbst zu denken, selbst zu fühlen, selbst zu entscheiden?

 

2. Angst und weglaufen

Viele rennen bei Angst weg. Sie sagen: Ich will mich dieser Gefahr nicht stellen. Ich lasse einfach schon vorsorglich etwas weg, bevor ich krank bin, ich betreibe ein „free from“ Ernährungskonzept, ich esse vegan, ich mache eine Diät BEVOR ich zunehme.
Weglaufen war in der Steinzeit dann sinnvoll, wenn man schneller als der Gegner war, wenn man ihm durch weglaufen entkommen konnte.

Nur – was ist, wenn der Gegner gar kein Gegner ist, sondern man selbst?
Was ist, wenn der Gegner gar kein Gegner ist, wovor man Angst haben müsste, sondern einfach nur Nahrung? Und

Was ist, wenn der Gegner gar kein Mammut ist, sondern ein kleines Schmusekätzchen?

Fragen, bevor ich weglaufe und vor mir selbst davon galoppiere:

Wovor habe ich Angst?
Wer ist denn genau mein Gegner?
Lohnt sich weglaufen oder holt mich evtl. mein Problem immer wieder ein?

 

3. Angst und kämpfen

Viele kämpfen bei Angst. Sie sagen: Ich stelle mich der Angst. Ich kämpfe, bevor ich besiegt werde. Das tun sie, indem Sie sich mit ihrem Essen in einen Kampf verwickeln, permanent mit gewissen Lebensmitteln kämpfen, mit ihrem schlechten Gewissen, mit ihrer Waage, mit irgendeiner Diät, mit dem inneren Schweinehund. Dauernd wird der Esstisch zur Kampfarena und dauernd scheint es um Sieg und Niederlage zu gehen.

Doch was ist, wenn die Schokolade gar nicht der Gegner ist und der Gegner sich als eigene Person herausstellt. Was bedeutet es dann mit sich selbst im Kampf zu liegen?

Richtig! Dann wird es erst recht gefährlich, denn wie kann man sich dann den Wunsch nach Sicherheit erfüllen, wenn dieser im Kampf gegen sich selbst erst recht auf der Strecke bleibt?

Fragen:
Gegen was kämpfe ich?
Um welchen Sieg geht es?
Schaffe ich es durch diesen Kampf mit mir in Frieden und Sicherheit zu kommen?

 

4. Ausweg

Wer mit dem Essen im Kampf steckt, wer sich fürchtet vor Lebensmitteln, davor etwas falsches zu essen uvm. bei wem Essen mit Angst gekoppelt ist, der sollte sich schnellstens Hilfe und Unterstützung zu holen, denn diesen Kampf kann man nicht gewinnen – ein Weglaufen ist sinnlos und sich zu verstecken ebenso gefährlich, wie ein stehen bleiben, ohne genau hinzuschauen.

Mit Hilfe einer professionellen Unterstützung lernen Sie:
> genau hinschauen
> genau hinhören
> spüren, wovor man genau Angst hat
> spüren, was da genau is(s)t

> wieder Herr der eigenen Wahrnehmung zu werden
> wieder Verantwortung für SEINEN Essweg zu übernehmen
> wieder in Sicherheit zu kommen, ohne sich auf diesem Weg allzu sehr von anderen abhängig zu machen, denn das….

….tat der Steinzeit-Mensch auch nicht….
Vertrauen in andere ist zwar gut….
Vertrauen in sich selbst zu haben, aber besser und gesünder 🙂

 

Bis bald

Ihre Sonja Mannhardt

Angst und Ernährung Teil 1 – Machtmittel

profeat_1Wir kennen es von den Populisten. Das Machtmittel Angst. Erst ängstigen, dann wie in einem guten Horrorfilm die Katastrophe greifbar, spürbar, sichtbar zu machen um dann – tara – den heilsbringenden Retter präsentieren.

Wir kennen dieses Phänomen auch von den Leuten, die gerne in Pippi Langstrumpf-Manier mit Hilfe der postfaktischen Realität ihre eigene Weltsicht kreieren, getreu dem Motto: Ich machmir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt. Auch sie spielen gerne mit Angst und Drohgebärden, insbesondere dann wenn Leute ihrer Weltsicht nicht folgen wollen.

Doch was hat das mit Ernährung zu tun?

Kennen Sie Sprüche wie:

„Unsere Böden sind ausgelaugt“, „wer nicht auf seine Ernährung achtet, wird krank“, „Kaffee entwässert“, „dies ist gesund, jenes ist ungesund“ „Unsere Lebensmittel enthalten keine Vitamine mehr“ „Cholesterin verstopft die Gefäße“, „wir sind alle übersäuert“, „Nahrungsmittelallergien nehmen zu“, „Kohlenhydrate machen dick“, „Zucker ist das neue Gift“…uaaaah – merken sie schon die Bedrohung? Bekommen Sie schon Angst?

Und auch in der Ernährung wird das Ganze dann gesteigert und eine Art Katastrophen-Szenario aufgebaut, nicht immer direkt – es geht auch subtiler: Um gesund zu bleiben müssen wir uns gesund ernähren (heißt – wer sich nicht gesund ernährt wird krank); Superfood sind supergesund (heißt – wer keine isst, gefährdet seine Gesundheit?). 5 Gemüseportionen am Tag sind wichtig für unsere Gesundheit (heißt das, wenn wir weniger essen werden wir krank?) oder „Fett macht fett“, „Kohlenhydrate machen dick“ oder „wer abnehmen will muss low-carb essen“

Die Liste dieser Botschaften ist lang und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können diese beliebig erweitern.
Und wie bei den Populisten kommt dann die Rettung: Das Heilsversprechen, das Heilsprodukt, der Heilsbringer….

„Unser Produkt „verbrennt Fett“; „Unsere Diät hilft garantiert“, „wir wissen, was das richtige Maß, die richtige Mahlzeitenzusammenstellung, die richtige Ernährungsempfehlung ist“ uvm.

und siehe da: Mit der Angst und der Rettung ist auch im Gesundheitssystem gut Geld zu verdienen, denn Menschen lieben es, wenn sie sich in ihren Ängsten und Sorgen und Nöten verstanden fühlen und ernst genommen werden und sie lieben „einfache Lösungen“ – da kommen Heilsbringer rund um Ernährung gerade richtig!

Ich möchte Sie nicht entmutigen, aber ich sage es Ihnen trotzdem:

DIE Gesundheit gibt es nicht und nicht, womit sie herstellbar wäre. Griechen nannten Gesundheit ein Geheimnis….und diese Demut würde modernen Menschen auch ganz gut zu Gesicht stehen.
DIE eine gesunde Ernährung gibt es nicht und keine, die wenn befolgt, Gesundheit herstellt.
DAS eine gesunde Lebensmittel gibt es nicht, denn die alte Regel von Paracelsus gilt noch immer: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“

Doch es funktioniert trotzdem, Menschen auch im Ernährungsbereich zu Handlungen zu bringen und Dinge jenseits der Faktizität glauben zu lassen – eigentlich alles, was man ihnen erzählt. Es funktioniert deshalb, weil die Rattenfänger der Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft ähnlich, wie Populisten, längst erkannt haben wie man Menschen mit Angst führt und zu folgsamen Konsumenten erzieht, denn bei Angst handeln Menschen noch wie in der Steinzeit -Doch dazu später.

Wie wusste schon R.W. Emerson zu sagen: Angst besiegt mehr Menschen als irgend etwas anderes auf der Welt.

Und D. Bonhoefer, der ja wirklich Grund genug hatte sich zu ängstigen: Den größten Fehler den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

 

 

 

Emotionalisierung und Simplifizierung

ModelleDer Populismus „funktioniert“ so gut, weil er a.) sehr emotional ist und Emotionen aufgreift und sie politisch ausschlachtet und b.) jedes Thema so sehr „simplifiziert“, dass JEDER darin irgend etwas „lesen“ kann, das ihn betrifft.

Emotionalisierung und Simplifizierung sind die geheimen Schlagworte überhaupt, wenn es heute darum geht „Massen“ zu mobilisieren. Doch wenn Sie, werter Leser jetzt glauben, ich würde von „Politik“ reden, so irren Sie. Diese Phänomene haben längst Einzug gehalten in ihr alltägliches Leben.

„Iss dies und du bleibst gesund.“
„Iss das und gefährdest deine Gesundheit.“
„Iss nach der Pyramide und du isst RICHTIG.“
„Eine Portion ist Eine Hand voll und das ist das rechte Maß.“
„Wie der Teller gefüllt werden SOLL zeigt das Tellermodell.“

 

Die Liste der „einfachen Botschaften“, zur „Simplifizierung komplexer Sachverhalte“ ist lang und emotional sind sie oben drein.

Wer so isst, wie die Experten es sagen macht es richtig, die anderen falsch. Wer so isst, wie die Experten es sagen, bleibt gesund oder riskiert seine Gesundheit.

Wer so isst, wie es die Experten es sagen, weiß ob er „sündigt“ oder „vernünftig isst“.

Schlechtes und gutes Gewissen, schlechte und gute Gefühle, die Einteilung in richtig und falsch, gut, böse, schwarz und weiß sind nicht nur simpel, sondern hochemotional!

Und merken Sie, was geschieht? Auch im Gesundheitssystem fallen die Menschen reihenweise auf diese Botschaften herein, auf Botschaften, die zugleich simpel, banal und gleichzeitig emotional sind…

Und ehe wir es begreifen, GLAUBEN wir, dass sich „Zellen aufschließen, wenn sie zerschreddert werden und nur dann Nährstoffe austreten und verstoffwechselt werden können – also brauchen wir, um bei den Guten zu sein, natürlich diese Wundermaschine für Smoothies.“

Und ehe es Mensch wirklich versteht, GLAUBT er, dass das Handmodell das Maß aller Dinge ist und diese Portion die einzig RICHTIGE ist.

Und ehe es Mensch wirklich begreift, GLAUBT er, dass genau dieses Pulver dieses Buch, das ihm Heil und Gesundheit und Schlankheit im Schlaf verspricht, sein Heilmittel ist….

 

Und ehe man sich versieht, sind die drei Schachteln XY im Einkaufswagen versenkt, obwohl man nicht mal eine Packung benötigte, nur weil uns suggeriert wird, dass wir SPAREN und das uns ein gutes Gefühl macht… Würden wir auf Vernunft HÖREN, so wüssten wir, dass wir sehr viel mehr sparen würden, wenn wir gar keine Packung kauften 🙂 Aber so ist der Mensch – er ist eben NICHT vernünftig und reagiert wie ein Pawlowscher Hund auf simple, einfache Botschaften gepaart mit gutem Gefühl….und schon funktioniert der Konsum….auch in Punkto „Ernährung“.

Seltsam, dass genau dort, wo der Mensch doch so „vernünftig“ sein möchte, noch immer zwei Dinge funktionieren, um sämtlichen Verstand außer Kraft zu setzen: Simplifizierung und Emotionalisierung.

Wozu ich eher anregen möchte:

Seien Sie auf der Hut und fragen Sie stets, wenn es sehr „einfach“ und „mit tollem Gefühl“ verkauft wird: „Was wollen diese Leute mir VERKAUFEN?“
> Seien Sie skeptischer und vertrauen Sie nicht irgendwelchen Botschaften, sondern in erster Linie IHREM eigenen Gefühl….Was will ich WIRKLICH?

 

Emotionalisierung und Essen

EmotionalESSHaben Sie die neue Aldi-Werbung, die Lidl-Werbung, die Edeka-Werbung, die Rewe-Werbung gesehen?

Ist Ihnen etwas aufgefallen?

Ja, diese Werbung ist hochemotional! Es geht um „das Wesentliche“, um „Zeit miteinander“, um Liebe und echte Aufmerksamkeit, es geht um Zugehörigkeit, ja, Werbung weckt Sehnsüchte nach der guten Welt…. und das umso mehr, je mehr Menschen sich entmenschlichen und auf etwas ganz Wesentliches, nämlich Emotionen verzichten!

Heute rief mich eine Mutter an. Sie war schon einmal vor 10 Jahren bei mir, weil das jüngste Kind massive Essprobleme hatte. Wir haben zwar in 3 Zeitstunden sehr gut gearbeitet und ich konnte auch ein wenig Elternarbeit machen, doch die Zeit war sehr kurz, um überhaupt etwas zu bewirken…. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Das Kind ist jetzt in der Pubertät, wiegt über 90 kg und hat bereits viele „Therapien“ hinter sich. Das letzte was gemacht wurde ist eine „Kur“. Sie WISSE zwar alles, doch seit der Kur hat das Mädchen jetzt noch mehr Gewicht, als vorher. 20kg Zunahme in einem einzigen Jahr.

Und was hat das Ganze mit Emotionen zu tun? Auf meine kleine Frage an die Mutter: „Und wer kauft denn die ganzen Süßigkeiten, die X heimlich futtert, ein?“ antwortet Sie: „Na ich, aber Sie wollen mir doch nicht sagen, dass meine älteste Tochter jetzt BESTRAFT werden soll, nur weil die Kleine dick ist.“ Und ein paar Sätze weiter: „Es geht mir um die GESUNDHEIT, meine ältere hat ja keine Gesundheitsprobleme.“

Diese scheinbar rationalen Sätze haben es in sich:

Das Wort BESTRAFUNG suggeriert, dass Essen eine BELOHNUNG darstellt.
Es suggeriert beim betroffenen Kind: Ich werde bestraft, ich werde nicht geliebt, ich bin neidisch auf meine Schwester, ich werde ungerecht behandelt…
und das Wort GESUNDHEIT? Dem Kind geht es um Alles, aber nicht um seine Gesundheit! Es geht um Liebe, um Ängste, um dazugehören, um Lebensbewältigung, und eben NICHT um Gesundheit, wenn sie heimlich isst. Und mal im Ernst: Ist GESUNDHEIT als höchstes gut mehr wert, als das Kind? Gibt es überhaupt ein Lebensmittel, das per se „gesund ist“? Und was erreicht die Mutter mit ihren Gesundheitsapellen, bei Tisch und wenn sie ihre Tochter beim Naschen „erwischt“? Doch nur, dass das Kind heimlich ist, dass das Kind sich selbst „die Schuld“ gibt, sich mit ESSEN GUTES tut und bei Tisch gewiss nicht isst, was die Mutter „gut und richtig findet“, sondern gerade das eben nicht – und zwar mit Wut im Bauch wegen der permanenten Ernährungserziehung und weil man sämtlicher Selbstbestimmung beraubt ist, sich sonst „ausgeliefert“, „klein“, „ohnmächtig“, „als Marionette“ etc. fühlt oder ähnliches…! usw.

Ja, ich behaupte, dass wir es mittlerweile der Werbung überlassen haben, emotional zu sein und zu unseren Gefühlen zu stehen, sie zu zeigen, sie auszudrücken. Wir scheinen ja sooooo rational und aufgeklärt zu sein, bei Tisch und in Ernährungsfragen, doch im Grunde ist die Menschenwelt immer auch emotional; also auch das Essen. Doch während die Werbung mit heiler Welt und wunderbaren Emotionen zum „Konsumtisch“ bittet, ist die Atmosphäre, ist die Stimmung bei Tisch bereits im Vorfeld vergiftet, noch bevor das gemeinsame Mahl begonnen hat….

Emotionale Werbung wirkt! Auch NEGATIVE 🙂

Wie kommen wir also auf die irrige Idee, dass wir losgekoppelt von Emotionen ESSEN und uns ERNÄHREN können, damit nur erreichen, dass Essen und Ernähren immer mehr mit NEGATIVEN Gefühlen behaftet ist, und zu glauben, dass uns das zu „vernünftigen“ Essern macht und trotzdem nicht essen, was GESOLLT ist; um uns auf der anderen Seite von der Werbung die heile, hochemotionale Welt einimpfen zu lassen und zu konsumieren, was GEWOLLT ist, von den Firmen, die uns etwas „Gutes“ verkaufen wollen….

 

Und was ist mit Emotionen in der Ernährungskommunikation los? Wird uns nicht jeden Tag gesagt, was GUT für uns ist, was wir SOLLEN, DÜRFEN, was wir nicht tun sollten, um GESUND zu bleiben? Natürlich sind diese „Fakten“ auch emotional? Sie machen ein schlechtes Gewissen, sie schüren Angst etwas falsch zu machen, sie erklären uns zu Tätern, wenn wir diesen „Regeln“ zuwiderhandeln…Täter gegen unsere Gesundheit.

 

Und was hat das für Folgen?
An den Verhaltensmustern der Menschen ändern solche mit negativen Emotionen behafteten Botschaften nichts, aber eines erreichen sie mit Gewissheit: Zusätzlich zum Verhalten, das Menschen nicht einfach so mir nichts, dir nichts ändern können, fühlen sie sich jetzt obendrein auch noch schlecht….
Und das, diese „schlechten Gefühle“ beim Essen, meine Damen und Herren könnte durchaus ihre Gesundheit ruinieren….

und…die Konsumindustrie freut sich über diesen Irrsinn, denn damit konsumiert der willige Kunde gerne das, was ihm GUTE Gefühle macht – also sicherlich nicht das, was er „sollte“, „müsste“ nur weil es „gesund“ sein soll…

Ja, ich bin dafür, dass Essen wieder emotional wird und wir aufhören aneinander herum zu erziehen, um „bessere Esser“ aus „de Anderen“ zu machen.

Ja, ich bin dafür, dass Essen wieder emotional wird und wir sagen, wie es uns mit Essen, nicht essen, so essen, das essen und Co. so geht. Allein die Frage „Was schmeckt mir denn wirklich?“ scheinen sich viele noch nicht einmal mehr zu stellen, geschweige denn: „Wer oder was macht mich wütend/ängstlich/hilflos/traurig – so wütend/hilflos/traurig/ängstlich, dass ich essen muss, oder eben nicht esse, um mit diesen unangenehmen Gefühlen umzugehen….“

Ja, ich bin dafür, dass wir mit Essen so umgehen, wie es uns die Werbung lehrt: Ein GUTES Gefühl beim Essen kann uns genauso positiv prägen, wie ein NEGATIVES Gefühl und…wir Menschen wollen uns GUT fühlen und das ist ausnahmsweise mal ganz unemotional FAKT, den mit dieser Strategie hat Mensch sein Überleben gesichert 🙂

 

 

Das nächste Seminar zum Thema Emotionen essen mit für Ernährungstherapeuten findet im November statt. Jetzt gleich einen der Plätze reservieren!

 

Don´t try too hard…

nahIch musste weinen bei diesem wunderbaren Video von Colbie Caillat zu ihrem Song „Try“. Es berührt…es rüttelt auf. „You don´t have to try so hard…“ „Do you like you?“

Ein mutiges Video, ein mutiger Text und eine Botschaft für alle Frauen, die sich viel zu sehr darum bemühen, anderen zu gefallen, als mit sich selbst zuFRIEDEN und im FRIEDEN zu sein…

 

Life is too short to eat and drink and follow bad things„; „Das Leben ist zu kurz um es sich mit unsinnigen Diäten künstlich  verlängern zu wollen und dabei selbst auf der Strecke zu bleiben,“ und „Das Leben ist zu kurz, um es ausschließlich dem „schön sein, um anderen zu gefallen, um deren Aufmerksamkeit zu bekommen, um geliebt zu werden“ zu widmen“. „Das Leben ist zu wertvoll, um es als Marionette zum Wohle anderer leben zu wollen.“ Oder was meinen Sie? Versuchen auch Sie zu sehr, anderen zu gefallen? Doch der Reihe nach:

 

Ein weit verbreitetes Phänomen  – Das „gefallen wollen“

DivaSo viele Frauen, die bei mir in Beratung sind, lieben sich nicht und sind zu stark darauf bedacht, Anderen zu gefallen. Sie investieren ihre Lebenszeit, sehr viel Energie und nicht zuletzt viel Geld in Ihre Schönheit und verlieren sich auf dem Weg zur Perfektion immer mehr…

Egal ob Magersucht, Bulimie, Adipositas, egal ob blutjung, in der Pubertät, mitten im Leben oder bereits mit dem „Alter“ beschäftigt, egal ob krank oder gesund, schön oder nicht, sehr viele Frauen hadern mit sich und ihrem Äußeren – manchmal ein halbes Leben lang.

Sie tragen nicht selten zu viel Make-up,  falsche Wimpern oder eine Schöheits-OP zur Schau, sondern häufig eine Maske vor dem eigenen schönen, einzigartigen Gesicht. Sie vergleichen sich mit Photoshop-Schönheiten statt sich ihrer eigenen Schönheit gewahr zu werden..Schminkkunst und Bildbearbeitung machen aus ganz normalen Frauen unerreichbare Schönheiten, doch das sehen diese Frauen nicht und messen sich mit diesen Kunstobjekten.

Colbie Caillat lädt mit Ihrem Song und dem Video Frauen dazu ein, egal ob dick, dünn, alt, jung, krank, gesund,  sich selbst zu lieben, statt diesem unerreichbaren Schönheitsdiktat zu folgen.


Das  „Gefallenwollen“ besser verstehen – Hinter die Kulissen schauen…

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Sicherlich. AUCH anderen gefallen zu wollen, gehört zum Menschsein dazu. Es gibt nur wenige Menschen, die vollkommen frei davon wären, doch wie mit so vielen Phänomenen dieser Welt: Auch hier macht eben die Dosis das Gift und wo der giftige Teil des Gefallenwollens beginnt, das bemerken Betroffene dann, wenn sie das Gefühl bekommen, „nicht mehr anders zu können“ und „sich nicht mehr richtig zu spüren“…

Am besten hören wir zu, was Betroffene mir in den Beratungen zu ihrem „gefallen wollen“ anvertrauten. Die meisten dieser Frauen sind bildschön, doch mittlerweile zu Skeletten mit Haut überzogen abgemagert, viele Frauen sind schön und erfolgreich, aber eben nicht makellos. Sie nörgeln an ihren Falten herum, am Bauch, glauben, ihre Männer hätten sie verlassen und sind mit einer jüngeren Frau durchgebrannt, weil sie nicht attraktiv genug seien. Viele der Frauen haben ein paar Pfunde zu viel und suchen bei mir Unterstützung um dem Hüftgold zu Leibe zu rücken. Und manchmal sind es Männer, die sich mir anvertrauen. Sie sind mit Frauen verheiratet, die permanent das „Spieglein-Spieglein-an der Wand-Spiel“ spielen, völlig ohnmächtig, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, denn sie selbst stecken, wenn sie bei mir sind, ja selbst in einer Krise …

Hier einige Stimmen:

„Während mein Bruder stets dafür gelobt wurde, was er gut konnte, wo er der Beste war, hat man das was ich gut konnte überhaupt nicht wahrgenommen. Stets wurden meine Engelhaare, meine süßen Kleidchen, mein Liebsein ins Zentrum gerückt. Ich wurde als Kind Prinzessin genannt. Irgendwann in der frühen Pubertät hatte ich das Gefühl, komplett übersehen zu werden. War ich hässlich, war ich zu dick, war ich einfach nur falsch? Ich wollte doch einfach nur dazu gehören.“

„Harmonie – wenn die nicht mehr ist, verliere ich vollkommen den Boden unter den Füßen. So richtig schlimm wurde es, als ich von zu Hause auszog und mein Studentenleben plötzlich so anders war. Die einzige „Sicherheit“ fand ich in meinen Diäten und darin, alles zu tun, um anderen zu gefallen. Was das Beste für mich ist, das habe ich mir schon lange nicht mehr überlegt.“

„Das gehört sich nicht“, „Das tut man nicht,“ „Was die Leute sagen.“ „Was richtig und falsch, gut und böse, erwünscht und unerwünscht ist, das sagte bei uns zu Hause ein unsichtbares „Man“ – groß, mächtig, übermächtig, in Gestalt meiner Eltern.  Was ich auch tat, ich hatte irgendwie stets das Gefühl es nie richtig zu machen, nie richtig zu sein. Die einzige Möglichkeit, aus der Ohnmacht herauszukommen war, alles dafür zu tun, Anderen zu gefallen. Erst heute begreife ich, wovor ich mich wirklich fürchtete – nicht geliebt zu werden, wie ich bin.“

„Ich habe immer so leise gesprochen, ich war schon immer sehr häufig krank. Dann kümmerte man sich um mich und seit ich denken kann, drehte sich alles um schön sein, anderen gefallen und tun, was andere toll finden. Nur so konnte ich meine Angst vor Ablehnung in den Griff bekommen.“

„Ich glaube, sie hat Angst vor Ablehnung, Angst davor, nicht geliebt zu werden, doch je mehr sie verzweifelt versucht mir äußerlich zu gefallen, je dünner und ausgemerkelt sie wird und ich hinter ihrer Schminke ihre versteckte Traurigkeit sehe, je mehr habe ich Mitleid mit ihr – attraktiv macht Mitleid nicht gerade und damit ist der Teufelskreis perfekt. Wir reden nicht mehr miteinander, wir schlafen nicht miteinander, ich entferne mich mehr und mehr von ihr, obwohl ich weiß, dass sie mich jetzt am meisten braucht. Nur – ich brauche sie momentan in meiner Krise auch, aber sie ist einfach immer nur mit sich beschäftigt, nimmt mich überhaupt nicht mehr wahr und ich glaube, sie sich auch nicht…“

Der (R)AUSweg – Liebe und unser Geschenk….

coaching_gutschein(2)Die Angst vor Ablehnung überwinden, die Angst die Liebe anderer zu verlieren, die Angst die eigenen Gefühle wahrzunehmen und die eigenen Bedürfnisse zu spüren, die Angst Nein zu sagen und damit Harmonie auf´s Spiel zu setzen, all diese Ängste führen letztendlich in die „ich will gefallen-Falle“. Wo aber ist der (R)AUSweg?

Das ist einfacher gesagt, als getan. Liebe den Nächsten wie dich selbst, führt über die Selbstliebe – das leuchtet jedem Betroffenen sehr schnell ein, doch wo ist der Schalter, dass es der Selbstliebe bedarf um den Nächsten zu lieben? Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Selbstachtung ist nicht einfach durch „Wissen“ anzuknipsen, wie eine Lampe…
Liebe entsteht meines Erachtens ausschließlich durch echte MITmenschliche Beziehungen, also über ein Ich und ein Du.

Und genau hier setzt unsere Beratung an. Sich selbst besser verstehen, sich im Auge des Beraters besser zu sehen, sich verstanden fühlen, um sich selbst lieben zu können, wie man ist und nicht mehr abhängig ist, von der Zuwendung, Anerkennung von anderen…Ein Reifungsprozess auf einem je individuellen (R)AUSweg, sich selbst zu verstehen und die Liebe FÜR sich und andere zu finden, ein Prozess, der ein nicht nur Zeit und Geduld benötigt, sondern auch die Bereitschaft, nicht mehr als „Gefallen-wollen-Marionette“ das Leben zu leben.

PS. Wer in seiner Persönlichkeit eine Spur zu viel „anderen gefallen wollen“ hat und bereits darunter leidet… ist von mir eingeladen, sich beraten zu lassen, um seinen persönlichen (R)AUSweg zu finden, um am Ende sich selbst UND anderen zu gefallen, mit Ecken und Kanten, Unperfektionen, Menschlichkeiten, Unsicherheiten…ohne „to try tooo hard“, um mit den Photoshop-Schönheiten konkurrieren zu wollen… Mein Präsent: Bis Ende August 2014 ist die erste Stunde kostenlos…Ich freue mich auf Kontaktaufnahme per Chat, Mail oder Telefon

Und warum bei mir?
Because I like you and me!

brille
>  Jede Falte in meinem Gesicht erzählt eine Geschichte
> Meine Lesebrille zeigt, dass ich nicht mehr die Jüngste bin
> Kleidergröße 42 finde ich nicht immer toll aber meinem Alter angemessen

> und…ich bin mutig.
„Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut.“ (Coco Chanel)

 

 

Und zum Abschluss noch Colbie Caillat Lied „Try“ 

Put your make-up on
Get your nails done
Curl your hair
Run the extra mile
Keep it slim so they like you, do they like you?

Get your sexy on
Don’t be shy, girl
Take it off
This is what you want, to belong, so they like you
Do you like you?

You don’t have to try so hard
You don’t have to, give it all away
You just have to get up, get up, get up, get up
You don’t have to change a single thing

You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try
Yooou don’t have to try

Oooh
Oooh

Get your shopping on, at the mall, max your credit cards
You don’t have to choose, buy it all, so they like you
Do they like you?

Wait a second,
Why, should you care, what they think of you
When you’re all alone, by yourself, do you like you?
Do you like you?

You don’t have to try so hard
You don’t have to, give it all away
You just have to get up, get up, get up, get up
You don’t have to change a single thing

You don’t have to try so hard
You don’t have to bend until you break
You just have to get up, get up, get up, get up
You don’t have to change a single thing

You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try

You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try
Yooou don’t have to try

Oooh
Oooh

You don’t have to try so hard
You don’t have to, give it all away
You just have to get up, get up, get up, get up
You don’t have to change a single thing

You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try, try, try, try
You don’t have to try
You don’t have to try

Take your make-up off
Let your hair down
Take a breath
Look into the mirror, at yourself
Don’t you like you?
Cause I like you

PS. Wer in seiner Persönlichkeit eine Spur zu viel „anderen gefallen wollen“ hat und bereits darunter leidet… ist von mir eingeladen, sich beraten zu lassen, um seinen persönlichen (R)AUSweg zu finden, um am Ende sich selbst UND anderen zu gefallen, mit Ecken und Kanten, Unperfektionen, Menschlichkeiten, Unsicherheiten…ohne „to try tooo hard“, um mit den Photoshop-Schönheiten konkurrieren zu wollen… Mein Präsent: Bis Ende August 2014 ist die erste Stunde kostenlos…Ich freue mich auf Kontaktaufnahme per Chat, Mail oder Telefon