Angst und Ernährung – Teil 2 Zurück in die Steinzeit

ScApfelschnitt2Angst dick zu werden, Angst das falsche zu essen, Angst zu viel zu essen, Angst krank zu werden, Angst vor Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Angst davor, dass irgendwo zu viel E-Nummern drin sind, dass etwas hygienisch bedenklich ist, Angst und Ernährung – für viele kein unbekanntes Paar.

Angst und Ernährung – diese Angst geht um…

Wir finden dieses Phänomen auch im Zusammenhang mit Ernährung.

Da ist z.B. Frau P. die einen IgG Test mitbringt und sich nicht mehr traut „etwas von der Liste zu essen“; Da ist aber auch Frau K. die vor lauter Angst dick zu werden jede Kalorie zählt, die in ihren Mund wandert; Da ist Herr P. der tatsächlich Angst davor hat, gefeuert zu werden, wenn er auf seine Pausen beharrt und da ist Frau E. die Angst hat, ihr Kind werde krank, weil es so gut wie kein Gemüse isst.

Sie alle verfolgen mit ihren Ängsten nur ein Ziel: Sich in SICHERHEIT zu bringen! Raus aus der Gefahr, rein in die Sicherheit.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie sind auf der Jagd und plötzlich ist da ein riesiges Mammut. Zunächst denken Sie: Toll-Beute! Doch das Spiel ändert sich, wenn der Jäger plötzlich zum Gejagten wird und das Mammut im Mammutgalopp auf Sie zu läuft. Dann wird aus dem vermeintlichen Futter plötzlich ein umgekehrtes Jäger-Gejagten-Spiel. Was tun Sie?

Bei Angst reagieren alle Menschen noch wie in der Steinzeit.

  1. Hide – verstecken
  2. Flight – flüchten
  3. Fight – kämpfen

 

 

  1. Angst und verstecken

Viele verstecken sich bei Angst. Sie sagen: Ich habe gelesen, die Wissenschaft hat doch herausgefunden, Sie müssen mir helfen, denn ich weiß nicht….
Doch das Problem mit Verstecken ist dasselbe, wie in der Steinzeit: Wenn ich meinen Gegner nicht sehe, nicht weiß, wovor ich mich eigentlich verstecken will oder wenn überhaupt kein Versteck da ist, dann wird es wieder gefährlich.
Viele tun das, indem sie den Kopf in den Sand stecken oder sich die Hand vor die Augen halten um so zu tun, als sähen sie den Gegner nicht…Doch dadurch, dass wir ihn nicht sehen oder anschauen wollen bedeutet das noch lange nicht, dass die Gefahr nicht DA ist…

Und deshalb ist es manchmal viel gefährlicher in der Komfortzone zu bleiben, als sich zu bewegen, selbst zu denken; Verantwortung für sein eigenes Tun und Handeln zu übernehmen, anstatt nach einer Pseudosicherheit zu suchen, die alles nur noch schlimmer macht.
Also raus aus der Versteckensfalle und rein in die Selbstverantwortung! Wir begleiten Sie gerne ein Stück.

Fragen:
– Habe ich überhaupt eine Möglichkeit mich zu „verstecken“, mich aus der Verantwortung zu nehmen und diese an Listen, Kalorientabellen oder an externe Experten abzugeben, die ich u.U. noch nie in meinem Leben gesehen habe?

– Ist das Versteck tatsächlich sicherer, als selbst zu denken, selbst zu fühlen, selbst zu entscheiden?

 

2. Angst und weglaufen

Viele rennen bei Angst weg. Sie sagen: Ich will mich dieser Gefahr nicht stellen. Ich lasse einfach schon vorsorglich etwas weg, bevor ich krank bin, ich betreibe ein „free from“ Ernährungskonzept, ich esse vegan, ich mache eine Diät BEVOR ich zunehme.
Weglaufen war in der Steinzeit dann sinnvoll, wenn man schneller als der Gegner war, wenn man ihm durch weglaufen entkommen konnte.

Nur – was ist, wenn der Gegner gar kein Gegner ist, sondern man selbst?
Was ist, wenn der Gegner gar kein Gegner ist, wovor man Angst haben müsste, sondern einfach nur Nahrung? Und

Was ist, wenn der Gegner gar kein Mammut ist, sondern ein kleines Schmusekätzchen?

Fragen, bevor ich weglaufe und vor mir selbst davon galoppiere:

Wovor habe ich Angst?
Wer ist denn genau mein Gegner?
Lohnt sich weglaufen oder holt mich evtl. mein Problem immer wieder ein?

 

3. Angst und kämpfen

Viele kämpfen bei Angst. Sie sagen: Ich stelle mich der Angst. Ich kämpfe, bevor ich besiegt werde. Das tun sie, indem Sie sich mit ihrem Essen in einen Kampf verwickeln, permanent mit gewissen Lebensmitteln kämpfen, mit ihrem schlechten Gewissen, mit ihrer Waage, mit irgendeiner Diät, mit dem inneren Schweinehund. Dauernd wird der Esstisch zur Kampfarena und dauernd scheint es um Sieg und Niederlage zu gehen.

Doch was ist, wenn die Schokolade gar nicht der Gegner ist und der Gegner sich als eigene Person herausstellt. Was bedeutet es dann mit sich selbst im Kampf zu liegen?

Richtig! Dann wird es erst recht gefährlich, denn wie kann man sich dann den Wunsch nach Sicherheit erfüllen, wenn dieser im Kampf gegen sich selbst erst recht auf der Strecke bleibt?

Fragen:
Gegen was kämpfe ich?
Um welchen Sieg geht es?
Schaffe ich es durch diesen Kampf mit mir in Frieden und Sicherheit zu kommen?

 

4. Ausweg

Wer mit dem Essen im Kampf steckt, wer sich fürchtet vor Lebensmitteln, davor etwas falsches zu essen uvm. bei wem Essen mit Angst gekoppelt ist, der sollte sich schnellstens Hilfe und Unterstützung zu holen, denn diesen Kampf kann man nicht gewinnen – ein Weglaufen ist sinnlos und sich zu verstecken ebenso gefährlich, wie ein stehen bleiben, ohne genau hinzuschauen.

Mit Hilfe einer professionellen Unterstützung lernen Sie:
> genau hinschauen
> genau hinhören
> spüren, wovor man genau Angst hat
> spüren, was da genau is(s)t

> wieder Herr der eigenen Wahrnehmung zu werden
> wieder Verantwortung für SEINEN Essweg zu übernehmen
> wieder in Sicherheit zu kommen, ohne sich auf diesem Weg allzu sehr von anderen abhängig zu machen, denn das….

….tat der Steinzeit-Mensch auch nicht….
Vertrauen in andere ist zwar gut….
Vertrauen in sich selbst zu haben, aber besser und gesünder 🙂

 

Bis bald

Ihre Sonja Mannhardt