Weshalb prof.eat Seminare?

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Wie fährt jemand Auto ohne Führerschein? Was macht ein Metzger mit einem Chirurgenmesser? Würde ein Gastroenterologe sein neues Endoskop ohne Instruktion und Kenntnis aller Finessen im Umgang mit dem neuen Gerät, einsetzen?
Und weshalb gibt es das prof.eat Tool NUR mit dem Besuch von Seminaren? Dies soll an dieser Stelle kurz einmal erwähnt werden, denn nicht selten höre ich folgende Worte:

„Wieso soll ich noch ein Seminar besuchen für dieses Tool? Ich bin doch Beraterin, das kann ich doch alles.“ „Was kann mir die Mannhardt schon beibrigen. Ich bin genauso lange im Geschäft wie sie?“ Und die Worte einer meiner letzten Praktikantinnen: „Beratung ist ja etwas völlig anderes, als ich es gedacht habe! Ich bin vollkommen fassungslos, worüber die Menschen mit Ihnen reden und wie schnell hier etwas geschieht, ohne dass Sie ein einziges Mal sagen, was der Mensch tun soll. Ich weiß jetzt, dass ich keine Beraterin sein kann, denn mich nimmt das alles zu sehr mit. Ich wollte den Leuten einfach nur sagen, was sie tun sollen, was für eine Ernährung für sie gut ist. Ich wollte mich über die Patienten stellen…Das hier ist etwas ganz anderes! – Aber genau so soll es sein…GUTE Beratung…Der Lehrer wird zum Lernenden…und damit der Lernende zum Meister….“

Ich kann diejenigen beruhigen, die dann weder Tool noch Seminar buchen: „Erst wenn der Schüler bereit ist, kommt der Lehrer….als Lernender….“

Ich kann mich noch gut erinnern, an meine erste Zeit in der Universitätsklinik. Täglich neue Patienten mit unzähligen verschiedenen Krankheiten, unverschiedliches Alter, unterschiedliche Familien, Sprachen, Länder, Traditionen und ich mittendrin, zwischen Medizin, Ernährungswissenschaft, Pädagogik, Psychologie und gesundem Menschenverstand. Mein Wissen hat mich nicht weitergebracht! Es waren die fragenden Augen der Kinder….

Und zu dieser Zeit stellte ich mir folgende Fragen:

> Was macht Beratung zu Beratung im Unterschied zur Wissensvermittlung?
> Was sind die Grundprinzipien von Beratung, weil ohne diese Grundsätze erfolgreiche Wirkungen nicht erzielt werden können?

> Was steckt dahinter, dass ausgerechnet das Essverhalten so zäh und hartnäckig persistiert und scheinbar unveränderbar ist?
> Weshalb ist der Mensch ausgerechnet beim Essen nicht mit Vernunftappellen zur Vernunft zu kriegen?
> Wozu essen Menschen, wie sie essen?

> Weshalb genügt es nicht, dass Berater mit Wissen über Ernährung und Krankheiten vollgestopft sind und was genau benötigt es vom Berater, dass Beratung WIRKT?
> Was hat Beratung mit Lernen, guten Lehrern zu tun und v.a. was ist GUTE Beratung, was Hilfe zur Selbsthilfe gibt?

Endlich wurde ich zur Schülerin, die lernen wollte…und mit dieser lernenden Haltung kamen dann auch die Lehrer, von denen ich so unendlich viel lernen durfte, TROTZ meines Studiums, TROTZ meines ganzen Fachwissens, TROTZ meiner unzähligen Praktika in der Gastronomie, in Großküchen, in Rehakliniken, in der Lebensmittelproduktion….Ich musste noch unendlich viel lernen….

Ohne Führerschein, kein guter Autofahrer

Ja und mittlerweile hatte ich sie, diese unzähligen „Fahrlehrer“, Kinder, Eltern, pädagogische Lehrer, psychologische Lehrer, philosophische Lehrer und ich bin sehr dankbar dafür, denn ohne sie hätte ich niemals „GUT fahren“ gelernt…

Wen nennen SIE einen guten Lehrer? Wen nennen SIE einen guten Fahrlehrer? Wen nennen SIE einen guten Mentor? Wen nennen SIE einen guten Gärtner?  Woran erkennen SIE einen guten Frisör? Was haben all diese Menschen gemeinsam? Was genau tun sie, damit wir sie GUT nennen? Was unterlassen Sie?

Sie verstehen Ihr Handwerk! Sie lernten Ihr Handwerk – nicht in der Theorie, sondern in der Praxis, bei guten Lehrern…Sie lernten mit dem Handwerkszeug umzugehen, sie lernten handwerkliches Können….

Gute Fahrstunden, bei einem guten Lehrer, dienen sowohl dem Auto, den Mitfahrern, dem Fahrer, der Straße, anderen Verkehrsteilnehmern, sprich einem ICH, einem DU, einem WIR, ANDEREN und der WELT….ein ganzheitlicher Prozess bei dem es um weitaus mehr, als nur um Auto fahren geht….

Ähnlich ist es mit prof.eat: Man kann damit GUT arbeiten und zum WOHLE des Patienten, man kann aber mit dem selben Werkzeug auch großen Schaden anrichten.

Die Arbeit mit prof.eat ist keine Technik, sondern eine Haltung.
Die Arbeit mit prof.eat ist keine Methode, sondern ein Begleitungsprinzip.
Die Arbeit mit prof.eat unterstützt Menschen darin, bei Ihrem alltäglichen Essen zu sein, was etwas vollkommen anderes, als bei der Ernährung sein, ist.
Die Arbeit mit prof.eat bedeutet, dass sich zwei Menschen begegnen, ein Berater und ein Patient und deren ART miteinander in Beziehung zu treten, sich aufeinander einlassen.
Dieses MIT dem Patienten SEIN, für ihn DA sein, ihm einen Tiefenblick geben, damit er seine Probleme selbst erkennt, sich daraus besser verstehen kann und seine Lösungen aufgrund dieses Tiefenverständnisses selbst entwickeln kann….um dieses MITsein geht es in den prof.eat Seminaren.
Und diese ganz besondere Klienten-Berater-Beziehung ist es, was 85% des Ergebnisses ausmacht.

 

Ziel Verhaltensänderung

Unsere alleinige „Pille“, die helfen soll, dass sich der Patient besser fühlt, eine gute Lebensqualität hat ist unsere Beratung. In dieser Beratung soll der Klient, das, was er für gut hält ÄNDERN, nämlich sein ESS- und Ernährungsverhalten. Doch wie GEHT Verhaltensänderung? Es gibt mehr als 2000 Einzelhandlungen die das individuelle Ess- und Ernährungsverhalten ausmacht. Was also ändern? Wie ändern? Womit ändern?

Wer es einmal versucht hat, auch mit „Gesprächsführung nach Rogers“, mit Verhaltenstherapie, mit NLP-Techniken, mit Systemik, der weiß: Soooo einfach ist das nicht und ich weiß, wovon ich rede, denn diese „Schulen“ bin ich bereits in den 90ger Jahren gegangen….

Und genau hier an dieser Stelle kommt Unbewusste und die Lehre vom Lernen, sprich die Pädagogik und die Tiefenpsychologie ins Spiel. Und genau hier möchte ich denjenigen Kollegen gerne meine Erfahrungen weitergeben,
> auch ohne sofort eine teure und langwierige Zusatzausbildung zu machen
> und exakt auf unsere Berufsausübung und unsere Rahmenbedingungen abgestellt

Und weshalb Seminare zum prof.eat TOOL?

> Weil jedes Präzisionshandwerkzeug eine Einführung benötigt?
> Weil prof.eat mehr als eine Technik, eine Methode  und Tools sind
> Weil wir uns deutlich absetzen wollen von anderen Beratern, die ihre Profession vom Wissen vermitteln her verstehen…
> Weil prof.eat nur für diejenigen Berater bestimmt ist, die bereit sind Lernende zu bleiben…denn nur wer als Lernender in den Dialog mit dem Klienten tritt, bringt das mit, was ein Berater benötigt, um mit den prof.eat Tools zu arbeiten.

 

Geben wir alle unser Bestes, zum Wohle unserer Patienten und Klienten und hören wir nie auf, neugierig Lernende zu sein – mit und ohne prof.eat Tools und mit und ohne Seminare, die sich nicht um Fachkompetenz, nicht nur um Beratungskompetenz, sondern auch um Beraterkompetenz bemühen….

Alles Gute, werte Kollegin, auf Ihrem je eigenen, persönlichen Weg, vom Lehrling, zum Meister.

Sonja Mannhardt