Allergenkennzeichnungspflicht – Betroffene, Produzenten, Handel aufgepasst…

ScApfelschnitt2Heute bekam ich durch den DAAB (Deutscher Allergie- und Athmabund) folgende Information, die ich gerne mit Ihnen teile. Hier der Text in voller Länge:

Allergen-Kennzeichnung Lose Ware – Die schriftliche Information bei Loser Ware wird PflichtDAAB Einsatz zeigt Wirkung

Die neue EU Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) regelt, dass Allergiker nun auch im Restaurant, Hotel, Bäckerei, Fleischerei, Gemeinschaftsverpflegung, etc. verpflichtend über die 14 häufigsten Allergieauslöser informiert werden. Wie dies zu geschehen hat, kann jeder EU Mitgliedstaat national regeln. Nach dreijähriger Übergangsfrist muss die LMIV am 13.12.2014 umgesetzt sein. In Deutschland sollte es bis dahin eine entsprechende Durchführungsverordnung geben, die regelt wie in Zukunft über die Allergieauslöser konkret informiert werden muss. Doch der Entwurf ließ auf sich warten. Wäre zum 13.12.2014 keine Durchführungsverordnung für Deutschalnd gekommen, wäre die EU-Richtlinie geltendes Recht. Unter Kennzeichnungsaspekten wäre dies an sich für die Anbieter loser Ware dramatischer als für die Allergiker, da das EU Recht beispielsweise eine Information auf Nachfrage nicht vorsieht.

Ein erster Entwurf der Durchführungsverordnung wurde im Juli zur Stellungnahme an die entsprechenden Verbände (u.a. auch den DAAB) verschickt. 60 Stellungnahmen wurden bis zum Fristende im August 2014 abgegeben, die in die Überarbeitung einflossen. Der neue Entwurf, der am 13.11.2014 veröffentlicht wurde und zu dem immerhin bis zum 18.11.2014 Stellung bezogen werden kann, macht deutlich, dass ein für alle Seiten zufriedenstellender Kompromiss angestrebt wurde.

In den wesentlichen Punkten hat sich der große Einsatz des DAAB bezahlt gemacht. Jeder Allergiker hat das Recht darauf eine schriftliche Information, zu dem von ihm gewünschten Gericht oder Produkt, zu erhalten. Die Informationsvermittlung kann dabei auf unterschiedlichstem Wege erfolgen. Über Schilder an der Ware, Kladden, einen Aushang, eine spezielle Speisekarte oder ein Infoterminal. Auch die mündliche Auskunft zu den Allergenen bei loser Ware wird möglich sein, aber nur dann, wenn eine schriftliche Dokumentation vorliegt. Das bedeutet die Fachverkäuferin kann mündlich darüber informieren, dass das Brötchen Milch enthält, muss es aber auf Nachfrage des Allergikers, schriftlich darlegen. Zudem müssen die Anbieter loserWare aktiv darauf hinweisen, dass diese Information erhätlich ist.
Dass dies der zuverlässigste Weg ist hat auch die jüngste Umfrage des DAAB gezeigt. Hier wurde deutlich, dass allergische Reaktionen nach dem Verzehr loser Ware keine Seltenheit sind. Mehr als ¾ der betroffenen Allergiker hatte mindestens einmal, meist jedoch bereits mehrfach eine allergische Reaktion nach dem Verzehr loser Ware. Als häufigste Quelle für eine falsche Allergeninformation wurde die mündliche Auskunft durch das Servicepersonal angegeben. Die sichersten Aussagen bekamen Allergiker dann, wenn schriftliches Informationsmaterial vorlag.
Deshalb rät der DAAB dazu, dass jeder Lebensmittel-Allergiker sich im Restaurant, Bäckerei, Metzgerei etc. die schriftliche Information zu den Allergieauslösern bei den angebotenen Produkten und Gerichten zeigen lässt, sobald die nationale Durchführungsverordnung verabschiedet und notifiziert ist. Sollte die schriftliche Information dann nicht vorliegen, können Sie als Allergiker dies beim DAAB melden, so dass wir diese Fälle sammeln können.

Suchen Sie sich am besten eine Ernährungstherapeutin mit Zusatzqualifikation in Allergologie um sich beraten und begleiten zu lassen und lassen Sie sich dieses Zertifikat zeigen. Es geht um Ihre Gesundheit und für diese gibt es Fachkräfte, die von den Krankenkassen anerkannt sind. Sie bekommen diese Beratungen sogar anteilig erstattet. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kundenberater nach Ihren Möglichkeiten und qualifizierten Fachkräften in Ihrer Nähe.

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Vegane Ernährung – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko?

Rezept_5_4Was ist Huhn und was ist Ei? Das habe ich mich die vergangenen Monate mehrmals gefragt, als sich vegan ernährende Patienten mit Magen-Darmbeschwerden oder Essstörungen bei mir einfanden. Ihnen Allen gemeinsam war: Es ging ihnen schlecht! Nur was war los? Ging es ihnen schlecht, weil sie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hatten, oder war es doch eine „atypische Essstörung“ wie Ärzte im Vorfeld mutmaßten, oder war es doch die vegane Ernährung von der niemand von den Ärzten wusste, was aber deutlich in der Anamnese und der sich anschließenden Ernährungsdiagnostik zeigte?

 

Beispiele aus der Praxis

Da ist die junge Frau, die nicht verstehen will, dass sie ohne Konsum der „gelben Lebensmittel“, allein durch massenweise Getreide und Gemüse niemals wird den nötigen Überschuss von 500kcal/Tag wird schaffen können, schon gar nicht mit unregelmäßigen Mahlzeiten im Abstand von mehr als 7-8 Zeitstunden. Ihr BMI liegt bei unter 14 und damit im sehr kritischen Bereich.

Da ist das junge Mädchen, welches sich unter veganer Ernährung jetzt deutlich in einen Gewichtsbereich gehungert hat, so dass sogar mir nicht mehr ganz klar ist, ob es sich noch immer um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit handelt, was sie an Symptomen mit in die Beratung bringt, oder es sich schon um die ersten Anzeichen einer Essstörung handelt.

Da ist eine weitere Frau, die noch immer glaubt, sich gesund zu ernähren, obwohl Sie unter veganer Ernährung und mindestens 20 „gesunder Äpfel“ pro Tag, bereits mit Durchfällen und massiven Bauchschmerzen den Arzt und jetz auch die Ernährungstherapie aufsuchen muss.

Und da ist ein junger Mann, der sich ebenfalls der veganen Ernährung zugewandt hat, weder Eier, noch Fleisch, noch Fisch, noch sonst irgendwas tierisches isst, aber massenweise Sojaprodukte und Mandelmus in sich hineinstopft, um nicht gänzlich „vom Fleisch“ zu fallen.

Sie alle suchen die Ernährungstherapie auf und glauben „krank“ zu sein, hinterfragen aber mit keiner Silbe, die von ihnen gewählte Ernährung. Im Gegenteil: Sie halten an dieser „gesunden Ernährung“ fest, obwohl sie davon krank werden.

Ich erinnere mich auch gut an einen Fall, den ich in der Kinderklinik betreute. Da war eine Mutter, die ihre Kinder vegan ernährte. Insbesondere das jüngste Kind, welches akut in die Klinik eingewiesen werden musste, hat mir gezeigt, dass diese Kostform nicht gesund sein KANN. Dieses Kind war mit dem Gewicht nicht nur deutlich unter der 3. Gewichtsperzentile, das Kind wuchs nicht mehr und die Ärzte befürchteten, dass das Gehirn des Kindes, wenn dieser Spuk nicht bald ein Ende nähme irreversiblen Schaden nehmen würde, so massiv waren die Mangelerscheinungen dieses Kindes! Ein aufgetriebener Leib entpuppte sich nicht als Zöliakie, sondern als Eiweißmangelsyndrom, wie wir es sonst nur aus Afrika kennen.

Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.
Bei Unkenntnis, Nährstoffmangel vorprogrammiert

Sich vegan ernährende Menschen wollen es „besonders gut“ machen, aus verschiedensten Gründen. Auch die Nahrungsergänzung von B12, B2, Vitamin D, Eisen, Calcium, Jod und Zink wird häufig abgelehnt, weil man ja keine künstlichen Zusatzstoffe zu sich nehmen will. Und wer die „gelbe Ebene“ nicht sinnvoll ersetzt und auch Soja, Mandelmus, Saitan und Hülsenfrüchte (die ja so unverträglich sind und Blähungen machen) ablehnen, der wird nach kürzster Zeit sein blaues Wunder erleben. Nicht nur, dass man „schlank“ ist, sondern sich immer schwächer und kränker fühlt . Wird die Nahrung nicht bewusst zusammengestellt, kann es zudem zu einer Unterversorgung mit Energie und lebensnotwendigen Proteinen kommen, was wiederum die Gefahr von „Nahrungsmittelunverträglichkeiten“ aufgrund des fehlenden Eiweißes erhöht.

Psychische Befindlichkeit nicht immer gut

In einer aktuellen Studie konnte gezeigt werden, was ich auch mehr und mehr in der Praxis sehen kann, wenn Menschen zu mir kommen, die sich vegan ernähren: Psychische Störungen wie Depressionen und Angststörungen treten bei Vegetarier gehäufter auf. (2)

 

Mein Fazit

Es gibt viele Studien zum Thema Vegetarismus und mittlerweile auch einige zum Thema vegane Ernährung. Die einen sagen dies, die anderen das, doch was nützt mir das gegenüber meinen Patienten, die hier sitzen und für sich Antworten auf ihr „mir geht es schlecht“ suchen? Reichlich wenig, denn diese Studien haben mit den oben genannten Personen und ihrem Ess- und Ernährungsverhalten, ihrer Lebensmittelauswahl, der einverleibten Menge, dem Mahlzeitenrhytmus, ihrer Körperwahrnehmung, ihren assoziierten Symptomen rein gar nichts zu tun! Sie haben an diesen Studien noch nicht einmal teilgenommen, also zählt für mich: „Wie geht es dem Einzelnen, mit dem was er tut oder nicht tut?“

So wie es keine gesunde Ernährung für Jedermann gibt, so gibt es auch keine Ernährungsweise, der man blind folgen sollte, ohne a.) die Risiken dieser Kostformen zu kennen b.) die Spielregeln, in diesem Fall die unbedingt notwendigen Supplementierungen und c.) ohne dabei die eigene Befindlichkeit und die eigene Körperwahrnehmung zu beachten. Spätestens dann, wenn die gewählte vermeintlich „gesunde Ernährung“ krank macht, sollte die Reißleine gezogen werden und die eigene, ganz individuelle Ernährung gesucht werden; diejenige, die Wohl und Gleichgewicht verspricht. Und sollte es alleine nicht gehen, so mit Hilfe und Unterstützung einer professionellen Beratungskraft, die mehr von Mensch und Verhalten versteht, als aus reinen Informationsquellen und Faktenwissen zu bekommen ist. Mit reinen Appellen an die Vernuft ist eine Abkehr von selbst gewählten Ernährungsweisen, auch wenn sie beginnen zu schaden, in der Regel nicht zu rechnen, denn wie sagte bereits der alte Alfred Adler in seiner Tiefenpsychologie: „Der Mensch ist ein Ziel orientiertes Wesen. Alles was er macht, dient einem GUTEN Grund“….Und dieser muss beim Festhalten an schädigenden „gesunden Ernährungsweisen“ erst gefunden werden. Doch dafür sind wir für Sie da!

prof.eat Berater, sind professionelle Ernährungstherapeuten mit sowohl fachlichen Zertifikaten, als auch methodischem Know-How. Sie finden diese mittlerweile auch verstärkt in Ihrer Region. Sprechen Sie uns an. Wir werden Sie gerne auf diesem, ihren je eigenen, ganz persönlichen Weg begleiten.

Rufen Sie einfach unverbindlich an oder besuchen Sie ab und an unsere Online-Akademie. Einfach registrieren und von unseren Onlineseminaren und Onlineberatungen profitieren! Wir freuen uns auf Sie!

Ihre Sonja Mannhardt

 

Weitere Infos zur veganen Ernährung

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